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Amaro Dikhipe – Unsere Sicht

Kurzbeschreibung und Ziele des Projekts

Das Projekt „Amaro Dikhipe – Unsere Sicht“ hatte zum Ziel die Medienkompetenz junger Rom*nja und Sinti*zze zu fördern und sie für intersektionalen Hate Speech zu sensibilisieren. Wir wollten ihnen Werkzeuge an die Hand geben, wie sie sich in virtuellen Räumen besser schützen können, da dies für ihr Leben immer relevanter wird. Dazu wollten wir ihnen die Macht der Bilder beibringen, was sie ausmachen und wie sie zu hinterfragen sind. Am Projekt beteiligt waren Jugendliche aus Berlin sowie im Rahmen der Bundesjugendkonferenz Jugendliche aus dem gesamten Bundesgebiet.

Der Höhepunkt des Projekts war die Bundesjugendkonferenz 2018 von Amaro Drom und Amaro Foro in Berlin auf welcher wir die Jugendlichen ermutigt haben, auch selbst die Kameras in die Hand zu nehmen und die Konferenz aus ihrer Perspektive zu dokumentieren.

Das Ziel war es den Jugendlichen zu vermitteln, welche Dynamiken die unterschiedlichen Social Media-Plattformen haben. Auch wollten wir das Für und Wider von Internet-Aktivismus aufzeigen und die damit verbundenen Risiken. Denn im Netz eigene Statements zu veröffentlichen bietet Angriffsfläche. In Bezug auf Fotografie bzw. politische Fotografie lernten die Jugendlichen wie Fotos reflektiert und durch entsprechende Fragen gedeutet und eingeordnet werden können.

Auf der Bundesjugendkonferenz wendeten die Jugendlichen das Gelernte praktisch an. Sie dokumentierten das Geschehen, wählten ihre eigenen Blickwinkel und lernten den Umgang mit der Kamera kennen.

Sichtbarkeit / Politik
Sichtbarkeit / Politik

Inhalte und Methoden des Projekts

Zunächst fanden wöchentliche Treffen statt um eine gemeinsame Wissensgrundlage für alle Beteiligten zu schaffen. Dieses Basiswissen sollte die Jugendlichen außerdem dabei unterstützen sich zukünftig besser und vor allem sicherer auf Social Media-Plattformen bewegen zu können. Die Treffen wurden jede Woche neu vereinbart und richteten sich in erster Linie nach den Bedürfnissen und Interessen der Jugendlichen. Zum Beispiel entschieden sie, wo und was wir gemeinsam fotografieren wollen. Der hohe Grad an Mitbestimmung der Jugendlichen in der Projektgestaltung schuf sowohl Vertrauen als auch die Möglichkeit das Projektgeschehen fortdauernd und sehr direkt auszuwerten. Auf dem entstandenen Basiswissen und der engen Verbindung zu den Jugendlichen konnte dann bei der Bundesjugendkonferenz aufgebaut werden.

Der Workshop „Breaking the (stereotypical) Image“ auf der Bundesjugendkonferenz beinhaltete eine Einleitung in den Umgang mit Social Media sowie eine Einleitung in die politische Fotografie. Geleitet wurde er von Marie Presecan und Abhishek Nilamber. Die Workshop-Teilnehmer*innen besuchten zudem eine Fotoausstellung. Der Fotograf Nihad Nino Pušija gab den Jugendlichen eine Führung durch seine zeitgleich eröffnende Ausstellung „So ist das bei uns“ in der Berliner Galerie am Körnerpark. Das ganze Wochenende über dokumentierten die Teilnehmer*innen die Highlights der Konferenz wie beispielsweise die Podiumsdiskussion am Sonntagabend. Einen ausführlichen Bericht über die Bundesjugendkonferenz gibt es hier nachzulesen.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Die etablierten Medien haben dieses Jahr leider nur wenig Interesse an der Bundesjugendkonferenz der Rom*nja und Sinti*zze gezeigt. Im Nachgang wurde von Seiten des Vereins dazu kritisch Stellung genommen (hier nachzulesen). Die Stellungnahme wurde wiederum von einigen Zeitungen aufgegriffen und thematisiert (hier einsehbar). Nichtsdestotrotz war die Veranstaltung und damit das Projekt „Amaro Dikhipe“ auf vielfältige Weise medial sichtbar, vor allem dank der Mitwirkung der jugendlichen Projektteilnehmer*innen. Während der Bundesjugendkonferenz bespielten sie die Social Media-Plattformen von Amaro Drom. Sie posteten Bilder und Statements auf Instagram, Twitter und Facebook. Im Rahmen der fotografischen Dokumentation der Veranstaltung ist zudem eine Vielzahl selbstbestimmter Bilder entstanden, die nun als Pressebilder auf der Website von Amaro Drom eingesehen und von Medienvertreter*innen für ihre Berichterstattung angefordert werden können (hier einsehbar).

Darüber hinaus fand am Rande der Veranstaltung ein Kooperationsgespräch mit einer Vertreterin der Neuen Deutschen Medienmacher*innen statt, für ein Projekt in dem es ebenfalls um Sichtbarkeit junger Rom*nja und Sinti*zze gehen soll.

Der Projekttitel „Amaro Dikhipe“ kann neben „Unsere Sicht“ auch „Man sieht, wie wir sind“ bedeuten. Dank der Unterstützung und Förderung durch das Deutsche Kinderhilfswerk wurden beide Bedeutungen auf vielen Ebenen Realität.