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Statement anlässlich Holocaust-Gedenktages am 27. Januar

Statement anlässlich Holocaust-Gedenktages am 27. Januar

Am heutigen Tag, den 27. Januar, erinnern wir an den Völkermord an den Sinti*zze und Rom*nja, der vor 80 Jahren begann.

Bereits damals galten wir als minderwertig, wurden ausgegrenzt und verfolgt. Im Dezember 1938 erließ SS-Chef Heinrich Himmler einen Erlass zur „Bekämpfung der Zigeunerplage“. Es folgte die systematische Erfassung und Internierung von Sinti*zze und Rom*nja. Damit waren die Grundlagen für die Vernichtung von europaweit hunderttausenden Sinti*zze und Rom*nja gelegt.

Die Diskriminierung und Verfolgung der Sinti*zze und Rom*nja hatte bereits damals eine lange Tradition. Schon in der Weimarer Republik waren wir von den Behörden erfasst und entrechtet worden, waren strenger polizeilicher Überwachung und strengen Aufenthaltsbeschränkungen ausgesetzt gewesen.

Auch heute erleben wir massive Ausgrenzungen und Diskriminierungen in fast allen Lebensbereichen. Das zeigt vor allem der aus 800 Seiten bestehende Bericht der Unabhängigen Kommission Antiziganismus, der zahlreiche Empfehlungen an Politik, Gesellschaft sowie öffentliche Behörden und Einrichtungen enthält. Es bleibt abzuwarten und zu hoffen, dass die neu zustande gekommene Regierung diese nicht nur wahrnimmt, sondern sich auch entschieden für deren Umsetzung einsetzt.

Das Zusammenleben in Deutschland sowie die Erhaltung der demokratischen Werte ist uns sehr wichtig. Gerade angesichts der starken Einflüsse der Pandemie appellieren wir weiterhin auf die ausnahmslose Einhaltung der Minderheitenrechte und fordern dazu auf, jegliche Form von Antiziganismus, Antisemitismus und Rassismus zu bekämpfen.

Ajriz Bekirovski
Bundesvorsitzender Amaro Drom e.V.